Transplantation

Gibt es eine moralische Pflicht zur Organspende? Ist ein hirntoter Mensch wirklich tot? Wie können Spenderorgane gerecht verteilt werden? – Die Praxis der Organtransplantation hat seit ihren Anfängen immer wieder zu intensiven und kontroversen ethischen Diskussionen geführt. Im Mittelpunkt stehen dabei der Umgang mit dem menschlichen Körper, das Verständnis von Tod und Sterben und die Frage nach einer zwischenmenschlichen Solidarität über das eigene Leben hinaus (aber auch nach Grenzen dieser Solidarität).

Der Rat der EKD hat sich 1989 und 1990 in zwei viel beachteten Texten gemeinsam mit der deutschen Bischofskonferenz zur Organtransplantation geäußert. Diese Texte haben Anlass zu einer intensiven innerevangelischen Debatte gegeben, in deren Verlauf die EKD ihre Position noch einmal differenziert hat. Nach Einführung der so genannten Entscheidungslösung 2012 haben mehrere Landeskirchen Handreichungen und Orientierungshilfen verfasst, um ihre Mitglieder und andere Interessierte bei einer informierten und abgewogenen Entscheidung für oder gegen die Organspende zu unterstützen.